Wer kennt es nicht aus irgendeinem Spielfilm? Ein Feuer bricht in einem Mehrfamilienhaus aus. Ein mutiger und tollkühner Held wie Bruce Willis stürzt sich todesmutig in die lodernden Flammen und rettet die hübsche Frau samt ihrem Kleinkind noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr vor dem Tod durch Verbrennen. Auf dem Weg dahin muss er den
Wer kennt es nicht aus irgendeinem Spielfilm? Ein Feuer bricht in einem Mehrfamilienhaus aus. Ein mutiger und tollkühner Held wie Bruce Willis stürzt sich todesmutig in die lodernden Flammen und rettet die hübsche Frau samt ihrem Kleinkind noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr vor dem Tod durch Verbrennen. Auf dem Weg dahin muss er den Feuermassen entkommen, brennende Balken beiseiteschaffen und hält sich dabei seine Jacke oder ein mit Wasser getränktes Tuch vor den Mund, um nicht eine Rauchvergiftung zu erleiden.
Doch ist das, was uns im Film gezeigt wird, auch realistisch? Ist das ein richtiges Verhalten bei Feuer? Oder ist dies fernab jeglicher Realität und reine Fiktion? Sollten Sie sich ebenfalls, wie Bruce Willis, völlig uneigennützig in die Flammenhölle stürzen oder das lieber lassen? Wie verhält man sich wirklich bei einem Brand? Wir wollen Ihnen ein paar Grundregeln und nützliche Tipps liefern, damit Sie richtig und angemessen auf solch eine unvorhergesehene Situation vorbereitet sind. Lesen Sie dazu einfach weiter, um mehr zu erfahren.
Die Brandgefahr minimieren
Zunächst einmal sollten Sie, wenn es beispielsweise in Ihrem Haus brennt, die Brandgefahr durch recht einfache Maßnahmen minimieren. So ist es sehr wichtig, nicht die Fenster zu öffnen, wie dies viele Menschen in der ersten Hektik tun, weil sie denken, so könnte der Rauch, der sich bereits gebildet hat, besser abziehen. Ein Feuer lebt bekanntlich vom Sauerstoff. Durch das offene Fenster und der damit verbundenen Luftzufuhr wird sich der Brand mit hinreichender Wahrscheinlichkeit noch weiter ausdehnen. Also schließen Sie bereits offene Fenster, um dem Feuer seine Grundnahrung zu entziehen.
Was Sie aber auf jeden Fall machen sollten, ist, Dinge wegzuräumen, die in unmittelbarer Nähe des Brandherds stehen und auch als nächstes Feuer fangen könnten. Das kann beispielsweise Mobiliar wie der Holztisch oder der Holzstuhl sein. Aber auch der Gasbehälter vom Gasgrill sollte entfernt werden. Hier droht dann sogar Explosionsgefahr, wenn dieser Feuer fangen sollte. Aber ganz wichtig: Machen Sie so etwas nur, wenn Sie sich dadurch nicht in eine größere Gefahr begeben. Tun Sie das nur, wenn das auf einfache Weise noch möglich ist. Ansonsten geht der Selbstschutz auf jeden Fall vor.
Ruhe Bewahren
Ganz wichtig als Verhalten bei Feuer im Haus ist es natürlich, die Ruhe zu bewahren. Wie oben bereits beschrieben können hektische Handlungen, wie das Fenster aufreißen, alles nur noch schlimmer machen. Auch ist es nicht empfehlenswert, völlig unüberlegt, brennendes Fett in der Pfanne mit Wasser zu löschen. Das geht dann sehr übel aus. Tun Sie das auf keinen Fall! Die Folge wäre eine enorme Stichflamme, bei welcher Sie sich ebenfalls schwerste Verbrennungen zuziehen könnten. Und der Brand würde völlig außer Kontrolle geraten.
Priorität hat auf jeden Fall die Evakuierung des Hauses, wenn der Brand nicht mehr zu kontrollieren ist. Bringen Sie die Kinder in Sicherheit. Schlagen Sie auch bei den Nachbarn, wenn es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt, Alarm. Vielleicht schlafen diese noch. Klingeln Sie sie wach, wenn noch genügend Zeit dazu besteht.
Helfen Sie auf jeden Fall denjenigen, die auf Hilfe angewiesen sind. Das können beispielsweise die sehr alten Nachbarn sein, ein geistig Behinderter oder ein Rollstuhlfahrer. Bringen Sie diese zu einem sicheren Sammelpunkt vor dem Haus. Aber bewahren Sie immer Ruhe. Ihre Ruhe wird auch andere beruhigen. Hektik bei Ihnen erzeugt auch Hektik bei anderen. Und begeben Sie sich definitiv nicht in die Gefahren wie Bruce Willis. Sie müssen nicht den Superhelden spielen. Dafür sind die Spezialisten verantwortlich.
Die Feuerwehr rufen
Rufen Sie, wenn es sich um einen größeren unkontrollierten Brand handelt, sofort über 112 die Feuerwehr. Fällt ihnen nur die 110 ein, weil Sie überfordert sind, egal, auch das hilft. Die Polizei hat einen direkten Draht zur Leitstelle der Feuerwehr. Beachten Sie die goldenen W. Sagen Sie klar und deutlich, wer anruft, was brennt, wo es brennt und möglicherweise auch, warum es brennt, wenn es bekannt ist. Das Feuer kann ja durch eine Unachtsamkeit entstanden sein, oder Sie haben einen Brandstifter beim Legen des Feuers beobachtet. Dann wäre diese Information nicht nur aus gefahrenabwehrenden Gesichtspunkten wichtig, sondern auch zur Strafverfolgung durch die Polizei. Schließlich wird Brandstiftung sehr hart bestraft, weil dadurch meistens Menschenleben in Gefahr geraten.
Hilfsmittel nutzen
Wenn vorhanden, benutzen Sie auf jeden Fall einen Feuerlöscher, um einen kleineren Brand zu löschen. Manchmal ist dies schon völlig ausreichend. Sehr kleine lokale Brandherde können auch durch einfaches Abdecken mit einem Handtuch oder einer Decke gelöscht werden, weil dann den Flammen der Sauerstoff entzogen wird. Spezielle
Feuerlöschsprays können auch bei einem kleinen Brand helfen. Ein solches Löschspray im Haus zu haben, ist sehr empfehlenswert. Dies sind Löschmittel in sehr kompakten kleineren Sprühdosen für den Notfall. Sie sind schnell und vor allem einfach einsetzbar. Das verhindert eine mögliche falsche Anwendung durch Laien in der Stresssituation.
Verhalten nach dem Brand
Nach dem Brand, wenn also alles gelöscht ist, sollten Sie auf die Anordnungen der Feuerwehr und Polizei hören. So muss beispielsweise vom zuständigen Leiter der Brandort wieder frei gegeben werden. Und das macht dieser erst dann, wenn keinerlei Gefahr mehr von der Brandstelle ausgeht. Bloß, weil kein Feuer mehr sichtbar ist, kann dennoch unter den Trümmern noch Glut sein, die noch abgelöscht werden muss.
Auch ist es möglich, dass die Polizei die Brandstelle als Tatort beschlagnahmt. Dann darf diese erst wieder nach den abgeschlossenen Ermittlungen betreten werden. Falls Sie wichtige Beobachtungen zur Entstehung des Brandes gemacht haben, so melden Sie sich bei einem der anwesenden Polizeibeamten. Sie sind dann ein wichtiger Zeuge. Möglicherweise kann Ihre Beschreibung des Täters zu dessen Ergreifung führen. Der Polizeibeamte wird Ihre kompletten Personaldaten und ihre Hinweise notieren und dann später in seiner Strafanzeige vermerken.
Gebäude erst betreten, wenn Freigabe gewährt wird
Wie also eben erklärt, betreten Sie das Gebäude erst wieder, wenn eine Freigabe durch die zuständige Stelle gewährt wurde. Die Fachleute können wesentlich besser beurteilen, ob jegliche Gefahr gebannt ist. Der entstandene Rauch muss auch erst einmal abziehen, um Gefahren für die eigene Gesundheit ausschließen zu können. Auch könnte das Haus nach dem Brand einsturzgefährdet sein. Dann ist ein Betreten auf keinen Fall mehr möglich. So ärgerlich das auch sein mag. Möglicherweise wird dann das Ordnungsamt Notunterkünfte für die betroffenen Bewohner des Hauses bereitstellen.
Bestandsaufnahme: Was wurde beschädigt?
Eine genaue Bestandsaufnahme ist sehr wichtig. Nach dem Brand müssen Sie sich einen genauen Überblick darüber verschaffen, was alles beschädigt wurde und welche Dinge noch zu gebrauchen sind. Bei Firmenbränden wird dann meistens auch der werkseigene Brandschutzbeauftragte mit hinzugezogen. Dieser ist dafür zuständig, dass es überhaupt nicht zu einem Brand kommen sollte.
Checkliste
Machen Sie eine exakte Liste aller Gegenstände, welcher Hausrat alles durch den Brand beschädigt oder vernichtet wurde. Jede Kleinigkeit ist wichtig. Egal, ob es sich um größere Möbelteile, wichtige elektrische Geräte oder auch normale Utensilien des täglichen Gebrauchs handelt, notieren Sie alles. Schließlich möchten Sie ja, dass die Versicherung den Schaden auch begleicht. Diese wird Ihnen später, wenn Sie den Brand gemeldet haben, ein Formular schicken, in welchem Sie so oder so eine exakte Schadensaufstellung vornehmen müssen. Also ist es gut, wenn Sie sich direkt die Dinge notieren, damit später, wenn alles schon auf dem Sperrmüll ist, nichts in Vergessenheit gerät.
Bildnachweise
Machen Sie auch einfach ein paar Handyfotos von den abgebrannten Gegenständen. Dann haben Sie im Zweifel immer einen Nachweis, dass das auch so stimmt. Erfinden Sie aber keinerlei teure Fantasiegegenstände, um mehr Geld von der Versicherung zu erhalten. Das ist ein sehr dünnes Eis, auf welches Sie sich begeben würden, und wäre Versicherungsbetrug. Ganz wichtig: Für das Mobiliar kommt die Hausratversicherung, die Sie freiwillig abschließen können, bei der Schadensbegleichung auf.
Bei Schäden am Haus ist die Gebäudeversicherung, die eine Pflichtversicherung ist, zuständig. Handelt es sich um ein Mietshaus, welches abgebrannt ist, müssen Sie als Mieter eine Hausratversicherung abgeschlossen haben und der Vermieter die Gebäudeversicherung.