Pro und Contra für Tiere im Büro Für viele Menschen ist ihr Haustier weit mehr als nur ein Tier – es ist ein Familienmitglied. Daher besteht selbstverständlich auch das Bedürfnis, so viel Zeit wie möglich mit diesem vierbeinigen Liebling verbringen zu können, ihn so oft wie möglich um sich zu haben. Gerade bei Hundehaltern kommt
Pro und Contra für Tiere im Büro
Für viele Menschen ist ihr Haustier weit mehr als nur ein Tier – es ist ein Familienmitglied. Daher besteht selbstverständlich auch das Bedürfnis, so viel Zeit wie möglich mit diesem vierbeinigen Liebling verbringen zu können, ihn so oft wie möglich um sich zu haben. Gerade bei Hundehaltern kommt noch der Aspekt hinzu, dass man wirklich nicht von artgerechter Hundehaltung sprechen kann, wenn das Tier mehr als acht Stunden zu Hause allein ist und auf den Besitzer warten muss. Das ist bei Katzen weniger schlimm, denn diese sind in der Regel unabhängiger und vermissen ihren Menschen nicht so schmerzlich wie ein Hund.
Für viele Hundefreunde ist es deshalb undenkbar, sich einen Hund anzuschaffen, wenn sie wissen, dass sie dem geliebten Partner auf vier Pfoten kein gutes, artgerechtes Leben bieten können und ihn den ganzen Tag alleine lassen müssen. Was aber wäre, wenn man den Hund mit ins Büro bringen dürfte? Für viele Hundehalter wäre dies der Himmel auf Erden und die Lösung für ein bislang unlösbar scheinendes Problem. Und es ist tatsächlich so, dass sich der Trend etabliert hat und seit Jahren stetig wächst: Immer mehr Arbeitgeber erlauben es ihren Mitarbeitern, ihr Haustier mit ins Büro zu bringen.
Doch es gibt auch Gegenstimmen. Die Pro- und Contra-Argumente lassen sich recht kurz zusammenfassen.
Contra:
Hunde sind laut, bellen, brauchen ständig Auslauf, lenken von der Arbeit ab, stören den Arbeitsalltag, belästigen oder erschrecken Kunden und Mitarbeiter, außerdem hinterlassen sie womöglich Haare oder Pfotenabdrücke auf den gepflegten Teppichböden – und sie könnten Allergien auslösen. Katzen verlieren ebenfalls Haare und können potentielle Allergieauslöser sein.
Pro:
Menschen, die Tiere um sich haben, sind entspannter und glücklicher. Die Motivation steigt mit der guten Laune, der gesamte Arbeitsalltag wird stressfreier und angenehmer. Was das Bellen und das Belästigen von Kunden und Mitarbeiter angeht, sollte es selbstverständlich sein, nur einen gut erzogenen Hund mit ins Büro zu bringen. Schmutz, den der Bürohund mit hereinträgt, lässt sich leicht beseitigen. Der nötige Auslauf, der oft als Gegenargument gebraucht wird, ist in Wirklichkeit ein Pluspunkt, denn die Mitarbeiter verbringen genau aus diesem Grund ihre Mittagspause häufig an der frischen Luft, was bekanntlich ebenfalls gesundheitsfördernd ist.
Das einzig wirklich stichhaltige Argument gegen Tiere im Büro ist eine Tierhaarallergie. Doch diese sind glücklicherweise recht selten und in den meisten Fällen kann man Abhilfe schaffen, zum Beispiel in der Form, dass das Tier eben dem Büro des allergiegeplagten Kollegen fernbleibt. Mit ein bisschen gutem Willen auf beiden Seiten ist auch dieses Problem lösbar.
Feelgood Manager für den entspannten Arbeitsalltag
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei der Begegnung von Hund und Mensch auf beiden Seiten das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Dieses sorgt unter anderem für erhöhte Empathie, was einem stressfreien Betriebsklima zugutekommt. Außerdem aktiviert es die Bildung des Glückshormons Dopamin und senkt die Ausschüttung von Stresshormonen, beispielsweise Cortisol und Insulin. Damit wird die Gefahr eines stressbedingten Burnouts verringert. Die Motivation der Mitarbeiter wird erhöht, die Anfälligkeit für körperliche und seelische Krankheiten sinkt ab, die Mitarbeiter haben mehr Spaß an der Arbeit.
Damit ist der Bürohund ein echter Feelgood Manager, aber auch Katzen oder Kleintiere können eine Bereicherung im Arbeitsalltag darstellen. Studien belegen, dass Haustiere im Büro Stress reduzieren und das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern. Außerdem werden geringere Fehlzeiten festgestellt. Darüber hinaus sorgen Haustiere im Büro für Abwechslung. Es mag paradox klingen, aber Ablenkung, zum Beispiel eine kleine Gassirunde in der Mittagspause oder auch nur die kurze Unterbrechung der Arbeit, um den Bürohund zu füttern, sorgt für bessere Konzentration.
Welche Tiere eignen sich für das Büro?
Hunde und Katzen sind als Bürotiere gut geeignet, allerdings ist bei Bürohunden eine solide Erziehung die Grundvoraussetzung. Das entfällt bei den selbstbewussten Sofatigern, denn Katzen sind ausgesprochen unabhängig und lassen sich nicht in dem Maße erziehen, wie man es vom Hund gewohnt ist. Sie sind allerdings in der Regel auch unaufdringlich, springen weder Besuch noch Mitarbeiter an und stören den Arbeitsalltag und den Büroablauf nicht durch Bellen oder lautstarker Aufforderung zum Spiel. Katzen sind Leisegänger, die sich über Streicheleinheiten freuen, diese jedoch nicht permanent einfordern. Daher lassen sich Katzen problemlos in den Büroalltag integrieren.
Nagetiere
Kleinere Käfigtiere wie Hamster und Meerschweinchen stören den Büroalltag nur wenig. Sie sind possierlich und im Großen und Ganzen pflegeleicht. Die Pflege der relativ anspruchslosen Haustiere kann daher als Teamarbeit gestaltet werden, was das Teambuilding fördert. Der nachtaktive Hamster wird allerdings hauptsächlich die Kollegen der Spät- und Nachschicht erfreuen, tagsüber bekommt man ihn nicht zu Gesicht.
Vögel
Auch Vögel sind als Bürotiere geeignet, allerdings sollte eine ausreichend große Voliere zur Verfügung stehen. Der Bau einer solchen Voliere kann durchaus gemeinsam mit den Kollegen durchgeführt werden und fördert das Teambuilding. Wenn Vögel direkt im Büro aus irgendwelchen Gründen nicht in Frage kommen, können Sie alternativ auch ein Vogelhaus bauen, das heimischen freifliegenden Vögeln eine Zuflucht und einen Futterplatz bietet.
Auch der gemeinsame Bau eines solchen Vogelhauses stärkt das Teambuilding. Und wenn die gefiederten Freunde erst einmal das Vogelhaus entdeckt und angenommen haben, folgen dem ersten Vogelhaus nicht selten noch weitere, denn es ist einfach schön, zu beobachten, wer sich alles an dem Futterangebot im Vogelhaus erfreut.
Fische
Fische sind als Bürotiere bestens geeignet. Die stummen Gesellen verursachen keinerlei störende Geräusche, der Pflegebedarf ist überschaubar und ein liebevoll ausgestattetes Aquarium hat eine wunderbar beruhigende Wirkung. Spinnen und Amphibien erfreuen sich dagegen nicht allgemeiner Beliebtheit. Selbst wenn diese Tiere in einem Büro sicher verwahrt in einem Terrarium gehalten werden, ist es nicht jedermanns Sache, dem Büroalltag konzentriert nachzugehen, wenn er dabei gegen seine Phobie oder zumindest Abneigung ankämpfen muss.
Hunde
Der Gedanke, Hunde mit ins Büro zu bringen, hat eine starke Lobby. Bereits seit 2014 setzt sich der Bundesverband Bürohund e.V. für die vereinfachte Zulassung von Hunden im Büro ein. Mit seiner aufklärenden und unterstützenden Arbeit, die von wissenschaftlichen Ergebnissen getragen wird, zeigt der Verband die Vorteile von Bürohunden auf. Diese liegen unter anderem im gesundheitlichen und monetären Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen.
Was zunächst befremdlich klingt, ist eigentlich logisch: Menschen, die durch den Hund im Büro eine höhere Motivation und besseres Wohlbefinden erlangen, werden seltener krank. Zudem sorgt der Bürohund für das wichtige Teambuilding und animiert die Mitarbeiter so nebenbei, sich mehr zu bewegen, zum Beispiel beim Spaziergang oder dem Ballspiel mit dem Hund in der Mittagspause.
Was sollte man bei Tieren im Büro beachten?
Das Tier, das im Büro gehalten werden soll, darf keine Bedrohung oder Belästigung für die Kollegen oder Kunden werden. Bürohunde müssen gut erzogen sein. Außerdem ist auf gesundheitliche Beeinträchtigungen wie beispielsweise eine Tierhaarallergie Rücksicht zu nehmen. Außerdem ist die Rechtslage zu beachten, denn es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, sein Tier ins Büro mitbringen zu dürfen. Es muss auf jeden Fall die Genehmigung des Arbeitgebers eingeholt werden, und dies am besten schriftlich.
Aber auch dann besteht kein Anspruch, selbst wenn Kollege X seinen Hund mitbringen darf, muss der Arbeitgeber das dem Kollegen Y nicht automatisch ebenfalls erlauben. Die Erlaubnis ist immer im Einzelfall zu betrachten und hängt selbstverständlich auch vom Tier selber ab, seiner Größe und seinem Benehmen. Wichtig ist auch, dass dem Tier im Büro ein Rückzugsort geboten wird. Für den Bürohund eignet sich ein Hundekörbchen, das an einem ruhigen Ort aufgestellt wird, für die Samtpfoten kann ein Katzenbaum mit bequemen Liegeflächen angeschafft werden.
Gut versichert – sinnvolle Versicherung für Bürohunde
Auch ein braver, gut erzogener und ruhiger Bürohund kann Schäden verursachen. Dabei geht es weniger um ein angeknabbertes Kabel oder angenagte Büromöbel. Was wirklich teuer werden kann sind Personenschäden. Da wird ein Kollege beispielweise angesprungen, verliert das Gleichgewicht, stürzt und verletzt sich dabei. Wenn das während seiner, wie es im Amtsdeutsch so trocken heißt, „normalen, betrieblichen Verrichtung in Ausübung seiner Tätigkeiten“ geschieht, also wenn er zum Beispiel am Kopierer zu tun hatte, als der Unfall geschah, dann ist das ein Fall für die gesetzliche Unfallversicherung.
Passiert der Unfall aber beim Spielen oder Spazierengehen mit dem Bürohund und hat mit der eigentlichen Bürotätigkeit nichts zu tun, dann ist das reines „Privatvergnügen“ und der Schaden wird nur durch eine private Hundehalterhaftpflicht abgedeckt. Daher sollte jeder Tierhalter, der sein Tier mit ins Büro bringt, eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abschließen.
Fazit
Es gibt gute Gründe, die für das Mitbringen von Tieren ins Büro sprechen. Nicht umsonst setzen neben innovativen jungen Unternehmen auch große Konzerne auf die Vorteile von Tieren im Büro, in erster Linie geht es um hierbei Bürohunde. In wenigen Einzelfällen mag ein Verbot begründet sein, doch in der Regel bedeutet das Mitbringen von Tieren ins Büro einen Gewinn auf ganzer Linie.