In Unternehmen gelten die gleichen psychologischen Regeln, wie in den Köpfen der Menschen. Man entwickelt ein Zusammengehörigkeitsgefühl und identifiziert sich mit dem, was man tut. Problem dabei ist, dass die Wirtschafts-Geschichte immer wieder bewiesen hat, dass sich mit der Zeit eine Mentalität einstellt, bei der es zur Selbstverherrlichung kommt. Akute Betriebsblindheit und Verdrängungsmechanismen sind die Folge.

Firmen sagen zum Beispiel gerne über sich, dass sie fair und freundlich sind. Leider sagen das auch die Ehepartner, die gerade beim Scheidungsrichter sitzen, nachdem sie sich über Jahre bis aufs Blut gestritten haben. Ob jemand fair und freundlich ist, das entscheidet nämlich immer und ausschließlich der Kunde und nicht man selbst.

Ergebnis dieser verzerrten Weltsicht ist, dass manche Unternehmen sich völlig falsch selbst wahrnehmen. Die internen Vorstellungen über die eigene Marke decken sich nicht mit der Außenwahrnehmung. Dies gilt sowohl für interne Partner als auch für externe. Beispiele:

• Die Firma sieht sich als seriös und hochwertig – Kunden empfinden die Marke eher als langweilig und altbacken
• Die Firma hält sich für familienfreundlich – Mitarbeiter ächzen unter den starren Arbeitszeitregelungen

Solche Missstände führen langfristig dazu, dass Kunden ausbleiben und dass die Fluktuation hoch ist. Was also tun?

Wie ein Markenworkshop Ablauf helfen kann

Wer nicht in diese Falle der Selbstverherrlichung tappen möchte, der sollte sich für die Markenentwicklung Hilfe von Außen holen. In einem Markenworkshop wird die eigene Sicht in kürzester Zeit gnadenlos aufgerollt. Alles kommt auf den Prüfstand. Ziel ist es die eigene Marke später mit echten Werten anzureichern und nicht nur mit subjektiven Vorstellungen.

Inhalt einer solchen Veranstaltung ist eine Art Perspektivenwechsel. Jedes Thema wird auf den Tisch gelegt, welches für die Zielgruppe von Relevanz sein könnte. Anschließend werden reihenweise Abgleiche mit der Realität angestellt.

Als Hilfsmittel gibt es „spielerische“ Ansätze. Bei einer Methode machen sich die Teilnehmer gleich zu Beginn Gedanken darüber, was die Welt verlieren würde, würde es die eigenen Produkte nicht geben. Das klingt vielleicht etwas ungewohnt, aber dahinter steckt eine sehr clevere Strategie. In diesem Rahmen werden die Erzeugnisse völlig anders betrachtet. Übrig bleiben dann genau die Vorteile, welche die Konkurrenz nicht abdecken kann. Bleibt es dagegen leer unter dem Strich, dann hätten Käufer offenbar keinen wirklichen Grund, um die Waren zu kaufen. Genau das ist es aber, was eine starke Marke bieten sollte.

Aus solchen Analysen lassen sich wichtige Informationen und Erkenntnisse gewinnen. Als nächsten Schritt erarbeiten die Teilnehmer mögliche Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Marke neu aufstellen oder neu positionieren können. Im Workshop werden dazu Ideen generiert. Wichtig ist es immer Unterschiede zu anderen zu herauszuarbeiten. Denn genau sie machen den Mehrwert Ihrer Marke später aus.

Fazit zum Marken Workshop

Beim einem solchen Workshop geht es also nicht darum das Corporate Design ein wenig zu verschönern und ein bisschen kreativere Werbung auf die Beine zu stellen. Stattdessen wird hier eine knallharte Positionsbestimmung durchgeführt. Anschließend wird ein Ziel gesetzt, wo sich die Marke hin entwickeln soll. Dazu werden entsprechende Methoden und konkrete Maßnahmen zur Durchführung entwickelt, an denen sich das weitere Branding ausrichtet.

Solche Workshops sollten sich Firmen aller paar Jahre unterziehen. Sie sind nämlich nicht nur dafür gedacht, um ein Krisenunternehmen wieder zurück auf die Spur zu bringen. Stattdessen können sie einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Entwicklung leisten.