Heutzutage ist es eine Notwendigkeit, über Nachhaltigkeit, Prozessoptimierung und den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens nachzudenken. Die Zeit des Wirtschaftens ohne Rücksicht auf die Umwelt ist vorbei. Der Klimawandel und seine dramatischen Folgen für den Planeten diktieren, was zu tun ist. Kein Unternehmen sollte warten, bis der Gesetzgeber Vorgaben macht. Jeder Unternehmer ist inzwischen aufgefordert, die
Heutzutage ist es eine Notwendigkeit, über Nachhaltigkeit, Prozessoptimierung und den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens nachzudenken. Die Zeit des Wirtschaftens ohne Rücksicht auf die Umwelt ist vorbei. Der Klimawandel und seine dramatischen Folgen für den Planeten diktieren, was zu tun ist.
Kein Unternehmen sollte warten, bis der Gesetzgeber Vorgaben macht. Jeder Unternehmer ist inzwischen aufgefordert, die möglichen Maßnahmen umzusetzen. Der Grund: Der Klimawandel betrifft letzten Endes alle Erdenbewohner. Die Verantwortung für immense Ressourcenverschwendung, Nachlässigkeit bei der Abfallentsorgung, zunehmende Umweltverschmutzung und verpasste Entwicklungen von Produkten, die zu 100 Prozent umweltgerecht sind, betrifft alle Unternehmen.
Tipps für Nachhaltigkeit in Unternehmen
Jedes Unternehmen, das es mit der Nachhaltigkeit ernst meint, sollte eine Nachhaltigkeitsstrategie erstellen. Umweltbewusstsein sollte sich nicht nur auf den Bereich Verpackungen konzentrieren, sondern umfassende Maßnahmen beinhalten.
Die tägliche Arbeit im Büro ist genauso optimierbar wie Produktion oder Logistik. Um nachhaltiger an den Arbeitsalltag heranzugehen, sind viele Änderungen möglich – vor allem bei der bisherigen Haltung. Hier einige Vorschläge, die leicht umzusetzen sind:
- geschäftliche Flüge reduzieren
- CO2-Emissionen kompensieren
- Dienstfahrräder statt Dienstwagen zur Verfügung stellen
- Mitfahrmöglichkeiten bzw. Car-Sharing anbieten
- Recyclingpapier als Druckerpapier nutzen
- papierfrei arbeiten, wo möglich
- Papiertragetaschen aus Altpapier nutzen
- biologisch verpacken
- Ökostrom nutzen
- selbst Strom produzieren (Photovoltaik, Windrad)
- klimaneutrale Postsendungen verschicken
- alle Rechner nach Feierabend abschalten
- keine Bildschirmschoner nutzen
- umweltfreundliche Hygieneartikel kaufen
- sämtliche Putzmittel auf Öko-Produkte umstellen
- Müll sauber trennen, besser noch: vermeiden
- Leitungswasser aufsprudeln
- und Bienenwiesen auf dem Betriebsgelände anlegen.
Damit sind erste Schritte skizziert, die leicht und kostengünstig umgesetzt werden können. Nachhaltigkeit im Unternehmer ist eine umfassende Anforderung mit vielen Aspekten. Unternehmensinterne Prozesse nachhaltiger zu gestalten, verlangt einiges an Investitionen. Es kann folglich nicht von heute auf morgen geschehen. Die Nachhaltigkeitskonzepte müssen daher die Richtung, den Investitionsbedarf und den geplanten Zeitraum für die Umstellung vorgeben.
Nachhaltigkeit in der Produktion
Vor allem Herstellung und Versand müssen in produzierenden Unternehmen unter die Lupe genommen werden. Nachhaltig zu sein, beginnt schon bei der Wahl der Zulieferer. Wenn diese kein Umweltbewusstsein haben und im fernen Asien sitzen, wird der Nachhaltigkeitsgedanke korrumpiert.
Das Umweltbundesamt sagt dazu: „Das Leitbild der nachhaltigen Produktion geht von der Vorstellung aus, dass soziale Verantwortung, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Schutz der natürlichen Umwelt untrennbar zusammengehören.“ Zu hinterfragen sind also Faktoren wie Effektivität und Umweltfreundlichkeit der Produktionsprozesse, verwendete Rohstoffe, Höhe der bisherigen CO2-Emissionen, mögliche Schadstoffreduktion und mehr Ressourcenschonung. Viele Unternehmen haben diesbezüglich schon vorbildliche Anstrengungen unternommen.
Umweltinnovationsprogramm
Andere begnügen sich mit „Greenwashing“. Sie erwecken nur den Anschein, nachhaltig zu wirtschaften. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat ein „Umweltinnovationsprogramm“ entwickelt, das innovative Produktionsverfahren fördert. Zudem können Unternehmen sich auf den Webseite „Cleaner Production Germany“ über Umweltdienstleistungen und -techniken informieren. Sie finden dort außerdem einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten oder die Möglichkeiten eines Technologietransfers.
Umweltbewusstsein im Unternehmen durchzusetzen, ist eine schlichte Notwendigkeit. Viele Verbraucher wurden bereits für solche Themen sensibilisiert. Sie nutzen Papiertragetaschen oder Jutetaschen. Sie kaufen nicht mehr bei Firmen, deren Verpackungen Unmengen an Plastik enthalten. Alle Unternehmen können bestellte Waren biologisch verpacken. Die Mehrkosten sind überschaubar, falls überhaupt welche entstehen. Die Kosten für die Umwelt sind aber deutlich geringer.
Klimaneutral und ressourcenschonend
Diese beiden Begriffe bedeuten, dass die CO2-Emissionen gesenkt und durch die Unterstützung von Umweltprojekten kompensiert werden. Unternehmen investieren möglichst in nachwachsende oder recycelbare Rohstoffe oder in Rohstoffe, die nachhaltig hergestellt wurden.
Eine Möglichkeit, ein Unternehmen klimaneutral aufzustellen, ist die Zusammenarbeit mit „Climate Partner“. Dieses Münchner Unternehmen hilft seinen Partnern, die CO2-Emissionen zu ermitteln, zu senken sowie nicht vermeidbare Emissionen zu kompensieren. Der führende Anbieter von Klimaschutzlösungen hat eine cloudbasierte Software entwickelt, die bisher konkurrenzlos ist. Nachhaltigkeit ist ein langfristiges Entwicklungsziel. Dieses erfordert planvolle Anpassungen und Investitionen, die zukunftstauglich sind.
Klimaneutralität kann über die Umstellung auf erneuerbare Energien hergestellt werden. Der Firmenfuhrpark und die Produktionsbedingungen müssen entsprechend angepasst werden. Die Verschwendung von Primär-Rohstoffen muss beendet werden. Es können oft alternative Rohstoffe genutzt werden. Verpackungen müssen zukünftig recycelbar oder schnell verrottbar sein. Ob Papiertragetaschen der Weisheit letzter Schluss sind, ist zu hinterfragen. Papier ist als nachwachsender Rohstoff zweifellos besser als Plastik. Doch Papier ist ein Rohstoff, der in gebleichter und bedruckter Form umweltschädlich ist.
Die Papiertüten eines Unternehmens müssten also zu 100 Prozent aus Recyclingpapier bestehen. Selbst dann können Papiertragetaschen nicht den selbstgesetzten Standards genügen. Was heißt es also, biologisch verpacken zu wollen? Jedes Unternehmen muss seinen angestrebten Öko-Standard exakt definieren.
Umweltfreundliche Verpackung
Biologisch verpacken zu wollen, bedeutet: auf Verpackungen zu setzen, die nachhaltig, ressourcenschonend und klimaneutral sind. Das deutsche Verpackungsgesetz von 2019 geht manchem Unternehmen nicht weit genug. Anderen geht es jedoch zu weit. Zu sinnvollen Maßnahmen gehören
- die Nutzung von Papierklebeband statt konventionellem Packband
- die Sicherung von Waren mit recyclingfähigen oder verrottbaren Füllmaterialien
- der Verzicht auf erdölbasierte Verpackungsmaterialien
- die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie einheimischen Hölzern oder anderen Pflanzenstoffen (z. B. Graspapier, Mais-Chips)
Verpackungsmaterialien
Als Verpackungsmaterial haben Pappe und formstabile Papier gegenüber anderen Materialien Vorteile. Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, haben eine hohe Recyclingquote und verrotten schnell.
Der CO2-Ausstoß wird durch die konsequente Verwendung von Altpapier gemindert. Als Füllmaterial in Altpapier-Kartons können Mais-Chips, Noppenpapiere oder Papierschnipsel genutzt werden. Keine gute Lösung sind Bioplastik-Folien. Zwar basieren diese Kunststoffe auf natürlichen Rohstoffen – etwa Zuckerrohr oder Mais. Doch deren Kompostierung ist nicht problemlos. Die „Deutsche Umwelthilfe“ wies darauf hin, dass Bioplastik wegen des Anbaus, langer Transportwege, hohem Chemikalieneinsatz oder ressourcenintensiver Rohstoff-Verarbeitung keinerlei ökologische Vorteile bietet. Bio-Kunststoffe sollten dem Versuch des „Greenwashings“ zugerechnet werden.
Recycling
Ähnlich werden Papier-Verpackungen beurteilt, die mit Polymer-Barrierebeschichtungen ausgestattet werden. Solche Beschichtungen erschweren die Mülltrennung. Folglich wird kaum etwas von diesen vermeintlich umweltfreundlichen Verpackungen recycelt. Selbst Papiertragetaschen sind nur auf den ersten Blick umweltfreundlich und nachhaltig. Die von den Amerikanern eingeführte „Brown Bag“ ist zwar recyclingfähig und verrottbar. Doch sie wird oft markentauglich eingefärbt, beschichtet und bedruckt. Der hohe Ressourcenverbrauch und die umweltbelastenden Herstellungsbedingungen disqualifizieren die Papiertragetüte als nachhaltiges Produkt.
Der enorme Wasser- und Energieverbrauch sowie die bei der Herstellung eingesetzten Chemikalien verschlechtern die Ökobilanz. Um Papiertüten mit positiver Umweltbilanz auszustatten, müssten sie vollständig aus Altpapier bestehen und unbedruckt bleiben. Signale für Nachhaltigkeit bieten das FSC- oder das PEFC-Logo. Diese Logos besagen, dass die benötigte Menge frischer Zellstoff-Anteile vorwiegend aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Ökologisch abbaubar statt Plastik
Die Verrottbarkeit von Plastik und Bio-Plastik ist nachweislich katastrophal schlecht. Am Ende eines jahrhundertelagen Zersetzungsprozesses entsteht ein gigantisches Mikroplastik-Problem. Biologisch verpacken bedeutet, jeden Umweltschaden zu vermeiden. Das ist in unserem eigenen Interesse – denn das Mikroplastik landet am Ende unweigerlich in der Nahrungskette. Selbst unberührte Teile der Arktis und Antarktis sind bereits damit verseucht. Die ökologische Abbaubarkeit ohne schädliche Restsubstanzen ist also alternativlos.
Nachhaltigkeit in der Logistik
Der Anspruch der Nachhaltigkeit in der Logistik eines Unternehmens bedeutet das Zusammenwirken von umweltschonenden und sozialen Aspekten. Der Begriff „Corporate Social Responsibility“ (CSR) verlangt nach einer umfassenden Strategie, die beides beinhaltet.
Die Wettbewerbsfähigkeit wird zukünftig durch den Nachhaltigkeitsfaktor der gesamten Wertschöpfungskette definiert. Der Verzicht auf fossile Kraftstoffe, die Verringerung des CO2- und Treibhausgasausstoßes bei Transporten sowie sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sind Kernpunkte einer CSR-Tauglichkeit. Die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens muss zunächst den Ist-Zustand erfassen, um diesen mit geeigneten Maßnahmen zu verbessern.
Prozessoptimierungen führen zu verkürzten Lagerzeiten und geringeren Kosten. Ein Emissionsausgleich sollte angestrebt werden, da der logistische Nachhaltigkeitsfaktor ab einem bestimmten Punkt nicht mehr optimiert werden kann. Komplett klimaneutrale Transporte sind derzeit (noch) nicht machbar.