Wenn in Deutschland ein Gelände als Bauland für Immobilien ausgewiesen wird, dann hat das viele Konsequenzen. Eine davon ist, dass dieses Stück Land and die öffentliche Wasserversorgung und Abwasser Entsorgungssysteme angeschlossen wird. Mit dieser Integration der Häuser an die lokale Kanalisation wird sichergestellt, dass jede Leitung irgendwann ausschließlich im Klärwerk mündet. So stellen die Behörden
Wenn in Deutschland ein Gelände als Bauland für Immobilien ausgewiesen wird, dann hat das viele Konsequenzen. Eine davon ist, dass dieses Stück Land and die öffentliche Wasserversorgung und Abwasser Entsorgungssysteme angeschlossen wird. Mit dieser Integration der Häuser an die lokale Kanalisation wird sichergestellt, dass jede Leitung irgendwann ausschließlich im Klärwerk mündet. So stellen die Behörden sicher, dass nirgends einfach so Wasser in die Natur gelassen wird. Zudem ermöglicht es eine einfache Überwachung der Bestandteile im Abwasser der öffentlichen Kanalisation. Zu diesem Zwecke wird auf Grundstücken ein Kontrollschacht angelegt. Wozu dienst dieser Schacht genau? Müssen auch Unternehmen einen solchen Kontrollschacht anlegen? Ist der Schacht für jedes Haus verpflichtend?
Warum ist ein Kontrollschacht erforderlich?
Ziel einer kommunalen Kläranlage ist letztendlich immer die umweltegerechte Klärschlammentsorgung. Damit sie funktioniert, muss das Abwassersystem einer Stadt oder einer Gemeinde kontrollierbar sein. Kontrollierbar in dem Sinne, dass mit Hilfe von Proben festgestellt werden kann, was darin ist und wo eventuelle Gefahrenstoffe herkommen. Zudem muss es regelmäßig gewartet werden. Dazu ist es hilfreich, wenn man an möglichst vielen Stellen einen Zugang schaffen kann. Mit dieser Intention hat man ein Regelwerk erschaffen, welches Häuser und Gebäude verpflichtet einen Kontrollschacht bzw. einen Revisionsschacht anzulegen. Ein solcher Revisionsschacht wird auf jedem Grundstück angelegt, sofern dieses die erforderlichen Kriterien erfüllt. Dennoch bleibt dieser Schacht Teil des öffentlichen Kanals. Sollte es mal Probleme mit der Abwasserleitung der Stadt geben oder eine Reinigung erforderlich werden, dann ist das ein möglicher Ansatzpunkt. Ein Revisionsschacht wird nach der Grundstücksgrenze angelegt. Es müssen dabei festgelegte Maße eingehalten werden. Zudem sind nur ganz bestimmte Materialien erlaubt. Mehr dazu finden Sie in den Normen der DIN 1986, vor allem in DIN 1986-100. Zudem noch in der Schacht DN mit der DN 150.
Wer muss einen Kontrollschacht anlegen?
Grundsätzlich gehört bei der Bebauung eines Grundstücks ein Revisionsschacht immer mit dazu. Er ist verpflichtend. Bei privaten Immobilien ist er fest eingeplant. Und damit ist die Frage für Unternehmen auch geklärt. Gewerbliche Grundstücke mit Gebäuden, aus denen Abwasser abgeleitet wird, müssen ihn auf jeden Fall anlegen. Allerdings kann es sein, dass manchmal eine Ausnahme gemacht wird. Es gibt einige Sonderfälle, in denen von einer Installation abgesehen wird:
- Bei innerstädtischen Reihenhausbebauung werden Ausnahmen gemacht.
- Wenn der Abstand von der Außenwand der Immobilie zu nahe am Gehweg liegt.
- Wenn die Gehwege an sich zu eng sind, um einen Schacht zu beherbergen.
Nach der Installation vom Schacht, bleibt er ein öffentlicher Abwasserkanal. Dennoch gehen sehr wesentliche Pflichten auf den oder die Besitzer des Hauses über. Sie sind für alle Leitungen innerhalb ihres Grunds zum Schacht verantwortlich. Des Weiteren müssen sie eine Reinigungsöffnung schaffen. Dort können gegebenenfalls Mitarbeiter der Kommune einsteigen und Wartungsarbeiten vornehmen.
Welche Vorteile bietet ein Kontrollschacht?
Man muss bedenken, dass der komplette Abwasserkanal einer Stadt viele Kilometer lang ist. Er fängt das Regenwasser auf und leitet damit bereits viele Partikel und Abfälle durch die Leitungen. Hinzu kommen die vielen Unternehmen und Haushalte, die ihr Schmutzwasser dort einleiten. Da sammelt sich so einiges an Dingen an, die einen Stau auslösen könnten. Kaputtgehen kann auch so vieles. In dem Fall ist es wichtig, dass die Mitarbeiter von der Wartung schnell an eine Stelle herankommen, um in den Abwasserschacht zu gelangen. Einfach Schachtabdeckung herausheben und schon kann man die betroffene Stelle unter die Lupe nehmen – das hilft ungemein. Würde es keinen Revisionsschacht geben, müsste man immer gleich eine Grabung vornehmen. Oder noch schlimmer: der Beton müsste weiträumig aufgerissen werden. Das dauert ungeheuer lange und wird immens teuer sein.
Wie funktioniert ein Kontroll-Schacht
Ein Kontrollschacht wird in der heutigen Zeit aus maßgeschneiderten, genormten Fertigteilen aus Beton gebaut. In der Regel besteht er aus Faserzement oder Polymerbeton. Wobei Kunststoff auch eigensetzt wird. Hinzu kommt noch zusätzliches Mauerwerk. Es ist möglich die verschiedenen Materialien zu kombinieren, sofern die Leistungsfähigkeit und Stabilität gesichert ist.
Zunächst wird eine sogenannte Sauberkeitsschicht platziert. Auf diese wird eine Sohlplatte gelegt, auf der sich wiederum das Schachtunterteil befinden wird. In diesem befinden sich ein Gerinne, Zugänge /Abgänge und der Auftritt. In der nächsten Stufe wird eine Übergansplatte verlegt. Nach oben hin kommen einige Schachtringe. Oben wird der Konus installiert. Man nennt ihn auch Schachthals, er verengt sich nach oben hin. An den Wänden befinden sich Steighilfen. Ganz zum Schluss wird eine Schachtabdeckung angebracht.
Die Ausmaße bei der Installation solcher Bauwerke sind nicht immer gleich. Sie hängen davon ab, wie groß der Durchmesser der angeschlossenen Rohrleitung ist. Zudem kommt es auf die Frage an, wie viele solcher Zuläufe dort münden. Ihre Anzahl wiederum ist abhängig davon, welche Funktionen die Schachkonstruktion erfüllt und welche Wasser-Arten zugeführt werden: Regenwasser, Entwässerung von Grundstücken, sonstiges Abwasser. An dieser Stelle wird das gesammelt und von dort in die Kanalisation übergeleitet.
Fazit zu Kontrollschächten
Kontroll- und Revisionsschächte anzulegen ist keine Maßnahme, mit der Verwaltungen von Städten eine sinnlose Aktion losgetreten haben. Eine von diesen vielen Gesetzen und Regeln, die nur dazu da zu sein scheinen, um Menschen zu ärgern. Ganz und gar nicht. Es geht hier wirklich um eine gute Idee, mit der sich Kommunen und deren Bürger selbst einen Gefallen tun. Bei Schäden in den Kanälen für die Abwasserversorgung haben sie einen schnellen Zugriff und können im Bedarf sofort agieren.
Rechtlich betrachtet ist die Sache gut gelöst. Grundsätzlich werden die Schächte auf dem Land der Immobilienbesitzer verlegt. Dennoch bleiben sie juristisch betrachtet wie ein Eigentum der Kommune. So wird sichergestellt, dass die Notwendigen Arbeiten keine Erlaubnis von Hausbesitzern oder den Unternehmen erfordern. Der Zugang muss immer gewährt und freigehalten werden.
FAQ zum Revisionsschacht
Diese Fragen erreichten uns zum Thema von unseren Lesern:
Ist ein ein Kontrollschacht Pflicht?
Ja, er ist Pflicht. Sowohl private Haushalte als auch Unternehmen müssen ihn anlegen auf ihrem Grundstück. Eine Ausnahme von dieser Regel besteht nur unter bestimmten Bedingungen, die vor allem bei Platzmangel in Frage kommen.
Was kostet die Schachterstellung?
Je nach dem, wie groß die Entfernung ist, variiert das. Ein Anschlussgraben kann von 3.000-8.000 Euro kosten. Meist ist dieser kürzer. Anschließend müssen die Leitungen zum Grundstück erstellt werden, sofern noch nicht vorhanden. Das kostet ungefähr 4.000 Euro. Eine Leitung vom Haushalt zum Schacht nochmals 1.500 Euro. Die Konstruktion an sich beläuft sich dann auf circa 2.500-3.000 Euro.
Welche Tiefe muss eine Schachtkonstruktion haben?
Man rechnet mit ungefähr 2 Metern. Je nach dem, ob die Kanalisation tiefer liegt. Manchmal muss man auch tiefer in die Erde gehen. Bei bis zu 2 Metern wird die notwendige Breite mit DN 800 geregelt. Muss man tiefer graben, dann wird DN 1.000 angewendet.
Wo kommt der Zugang zum Abwassersystem hin?
Er wird immer direkt an der Grundstücksgrenze verlegt. Sollte das nicht möglich sein, dann am nächstmöglichen Ort dahinter.
Wer muss diese Arbeiten ausführen?
Hier dürfen nur Unternehmen ans Werk, die sich bei der jeweiligen Gemeinde als Tiefbau-Spezialisten für diesen Zweck haben registrieren lassen. Hauseigentümer bekommen eine Liste ausgehändigt und dürfen dann jemanden davon frei aussuchen.